Falls Sie in der IT-Welt zuhause sind und in letzter Zeit immer mehr den Eindruck hatten, dass sich Ihre Welt immer schneller dreht, dann sind Sie weder damit allein noch hat Sie Ihr Gefühl getäuscht. Auch eine aktuelle Umfrage von IDC im Auftrag des US-Systemhauses Insight bestätigt, dass das Innovationstempo im Bereich IT in jüngster Vergangenheit kontinuierlich zugelegt hat.
Dieser Umstand erhöht den Druck auf Unternehmen, denn der Wettbewerb im Markt wird härter und der Vorsprung der digitalen Vorreiter zu den Nachzüglern vergrößert sich. Hinzu kommt ein seit Anfang 2022 unsicheres Wirtschaftsklima, verursacht primär durch die verschiedenen geopolitischen Konflikte und Spannungen.
In einer solchen Zeit denken Unternehmenslenker eher an Sparmaßnahmen als an Investitionen. Dennoch kommen acht von zehn der etwa 1.000 von IDC befragten Führungskräfte zu dem Schluss, dass ihr Unternehmen mehr in die digitale Transformation investieren muss, um nicht den Anschluss zu verlieren. Denn technologisch nicht mit der Konkurrenz Schritt halten zu können, ist für jeden zweiten eines der größten Risiken überhaupt, weit vor der derzeitigen Inflation oder der Gefahr einer richtigen Rezession. Entsprechend will jeder dritte der Befragten in nächster Zeit verstärkt in die Digitalisierung der eigenen Geschäftsmodelle investieren und digitale Erlebnisse für seine Kunden schaffen.
Ein erheblicher Teil dieser Investitionen hat mit Automatisierung zu tun. Für die meisten Unternehmen ist es der nächste Schritt auf der Roadmap ihrer digitalen Transformation, nach der Einführung einer Digital-First-Strategie und der Nutzung von Cloud-Ressourcen. Denn letztere haben die Voraussetzungen für die Einführung von Automation-Tools geschaffen: ein hohes Maß an Datenverfügbarkeit, die Möglichkeit für den Datenaustausch zwischen Business-Anwendungen und genügend Schnittstellen, an denen Automation-Tools auf Prozessschritte und Daten zugreifen können.
Mit einem solchen technischen Fundament und in Kombination mit einem Cloud-zentrierten Betriebsmodell haben Unternehmen die Möglichkeit, ihre Geschäftsprozesse in hohem Maß zu automatisieren. Sie können auf diese Weise nicht nur die Effizienz und Flexibilität ihrer digitalen Geschäftsprozesse steigern, sondern erreichen als Unternehmen ein neues Produktivitätsniveau.
Kein Wunder also, dass dem Markt für Geschäftsprozessautomatisierung (Business Process Automation, BPA) eine goldene Zukunft vorausgesagt wird. So soll der BPA-Markt laut Future Market Insights in den nächsten zehn Jahren um 11,8 Prozent jährlich wachsen – von aktuell 13,7 Milliarden US-Dollar auf 41,8 Milliarden im Jahr 2033. „Unternehmen benötigen eine ganze Reihe technischer Lösungen, um manuelle Arbeit und den Aufwand bei der Bereitstellung von Services zu verringern“, sagen die Markforscher. „Infolgedessen werden BPA-Systeme mit Cloud-basierten Automatisierungsfunktionen in der Industrie bald sehr verbreitet sein.“
Grundsätzlich geht es bei der digitalen Geschäftsprozessautomatisierung darum, die Notwendigkeit menschlichen Eingriffs in einem geschäftlichen Ablauf so gering wie möglich zu halten und, wenn er denn nötig ist, ihn so zu vereinfachen, dass er dem Mitarbeiter oder Kunden möglichst wenig Zeit kostet.
Ein gutes Beispiel dafür ist ein typisches Genehmigungsverfahren in der Beschaffung: nach der konventionellen Methode füllt das antragstellende Team ein Formular aus und schickt es an den Einkauf. Letztere prüft als genehmigende Stelle den Antrag und falls die Informationen unzureichend sind oder es Budgetbeschränkungen gibt, wird er abgelehnt und an das antragstellende Team zurückgeschickt. Wird er genehmigt, wird von einem Mitarbeiter im Einkauf eine Bestellung erstellt und es werden Kopien an den Lieferanten und das Inventarisierungsteam geschickt.
Bei einem automatisierten System erfolgt die Vollständigkeitsprüfung maschinell, inklusive der Abfrage nach Budgetgrenzen für bestimmte Produktgruppen. Die genehmigende Stelle kann die Freigabe elektronisch signieren, die Bestellung an den Lieferanten erfolgt automatisch über die Procurement-Software und die Inventarisierung kostet dem Wareneingang nur einen Eintrag über eine entsprechende Eingabemaske.
Allein an diesem einfachen Beispiel ist zu erkennen, wie viel Arbeit ein automatisierter Prozess etlichen Mitarbeitern erspart. Die Effizienzgewinne sind umso größer, je mehr Abteilungen oder externe Partner an einem Prozess involviert sind. Bezeichnend ist hierfür das Beispiel einer Lebensmittelkette, die den Prozess der Vorbereitung ihrer Werbeaktionen in Supermärkten automatisierte. Jenseits der Vorbereitung von Marketing-Material mussten sich die Außendienstmitarbeiter normalerweise bei jeder neuen Aktion an die Personalabteilung wenden, um kurzfristig Zeitarbeitskräfte für die Aktionen an Bord zu holen.
Anstatt diese Anfragen an die Personalabteilung jedes Mal manuell per Mail zu initiieren, stellte das Unternehmen eine Verbindung vom eigenen CRM-System zu den Workflows der Personalabteilung her mit dem Effekt, dass letztere nun über die Aktionen inklusive Personalbedarf Bescheid weiß, sobald diese im Kalender des Marketing-Teams eingetragen sind. Die Anforderung an die Zeitarbeitsfirmen muss nur genehmigt werden und wird automatisch an den Lieferanten weitergeleitet. Sollten die Zeitarbeitskräfte einLaptop oder ein anderes Gerät für ihre Arbeit benötigten, wird ebenso automatisch der IT-Service benachrichtigt und stellt die Geräte rechtzeitig bereit.
Welche Anwendungsfälle sich sonst für eine Automatisierung anbieten und welche Business-Vorteile Geschäftsprozessautomatisierung bringt, erfahren Sie in unserem Ratgeber Business Process Automation.
Seit der Nutzung von Künstlicher Intelligenz in Business-Anwendungen ist häufig von „Intelligent Automation“, von „kognitiver Automatisierung“ oder von Hyperatomation die Rede. Alle Begriffe stehen für Automatisierungslösungen, die durch die Kombination neuerer Technologien wie KI, maschinelles Lernen, Deep Learning, Robotic Process Automation (RPA), Process Mining, oder natürliche Sprachverarbeitung entstehen.
Die Kombination dieser Technologien hat einige der bislang fortschrittlichsten Lösungen hervorgebracht und es wird erwartet, dass in nächster Zeit der Einsatz verschiedener Formen von Künstlicher Intelligenz den weiteren Kurs der Automatisierungsbranche entscheidend prägen wird. Außerdem wird damit gerechnet, dass die Entwicklung günstiger, schlüsselfertiger Lösungen für fest definierte Aufgaben auch kleineren Unternehmen bessere Chancen im Markt verschaffen wird, da derzeit die Einführung von Automatisierungslösungen mit einigem Aufwand verbunden und deshalb eher ein Sache größerer Unternehmen ist.
Nachfolgend einige der Technologien, die nach Ansicht von Experten eine wichtige Rolle im Bereich Intelligent Automation spielen sollen:
Wie Sie diese Technologien im Sinne Ihrer eigenen Geschäftsprozesse nutzen können, erfahren Sie in unserem Ratgeber Business Process Automation.
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